Ein Cyberangriff auf Norwegens größte Medienunternehmen legt die Druckerei lahm
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Amedia, eines der größten Pressemedienunternehmen in Norwegen, gab bekannt, dass es einen „schwerwiegenden“ Cyberangriff erlitten hat, bei dem mehrere seiner Computersysteme abgeschaltet wurden.
Der Angriff hinderte das Medienunternehmen am Mittwoch daran, physische Zeitungen zu drucken. Laut einer Erklärung von Pål Nedregotten, Executive Vice President of Technology bei Amedia, bleiben die Druckmaschinen abgeschaltet, bis das Problem nicht gelöst ist. Der Cyberangriff hat sich auch auf die Werbesysteme des Unternehmens ausgewirkt und Werbetreibende daran gehindert, Anzeigen zu kaufen oder Abonnements zu kündigen.
Amedia veröffentlichte nach Angaben des Unternehmens mehr als 90 Zeitungen für mehr als 2,5 Millionen Norweger.
Das Unternehmen sagte, es sei nicht sicher, ob persönliche Daten kompromittiert worden seien. Aber auch das Abonnementsystem ist von der Cyberattacke betroffen und enthält Informationen wie Namen, Telefonnummern, Adressen und Kaufhistorien von Kunden. Sensible Daten wie Passwörter und Finanzinformationen sind nach Angaben des Unternehmens nicht betroffen.
„Wir sind dabei, uns einen Überblick über die Lage zu verschaffen, kennen aber noch nicht das volle Schadenspotenzial. Wir haben bereits umfassende Maßnahmen ergriffen, um den Schaden zu begrenzen und den normalen Betrieb so schnell wie möglich wiederherzustellen“, sagte Executive Vice President of Technology, Pål Nedregotten.
Der Angriff auf Amedia ist der dritte große Cyberangriff auf norwegische Unternehmen, der in den letzten Tagen gemeldet wurde.
Am 21. Dezember erlitt Nortura, einer der größten Lebensmittelhersteller Norwegens, einen Cyberangriff auf mehrere Fabriken, deren Systeme heruntergefahren wurden. Das Unternehmen sagte, es arbeite mit der örtlichen Polizei zusammen, um das Risiko zu minimieren.
Am Weihnachtsabend litt auch das norwegische Kommunalunternehmen Nordland fylkeskommune (Nordland County Municipality) unter einem Cyberangriff und musste seine Systeme herunterfahren, nachdem die Datenpanne stattgefunden hatte. Der Angriff betraf Dienste an mehreren Schulen und Kliniken, aber die Unterbrechung war geringfügig.